Saftig, cremig, sahnig, gehaltvoll, oder auch meine persönliche Nemesis: der Cheesecake. Seit gut einem dreiviertel Jahr versuche ich mich in der Kunst der Cheesecakeproduktion, probierte mindestens fünf komplett verschiedene Rezepte aus, modifizierte diese ein wenig, veränderte hier was, veränderte dort etwas: der Testesser war nie ganz zufrieden. Zum Schluss konzentrierte ich mich auf ein Rezept, das meiner Meinung nach den besten Erfolg brachte. Aber auch das war noch nicht ganz perfekt. Hilfe kam hier von Hendrik, den ich lange um sein berühmtes Rezept beknien musste. Als ich es schlussendlich bekam, folgte die Ernüchterung: sein Rezept glich dem meinigen komplett. Jeder Punkt der Zutatenliste und der Zubereitungsanleitung war übereinstimmend. Einziger Unterschied: die Wahl des Küchengerätes. Ich rührte mit einem Schneebesen, Hendrik mit einem Löffel. Ich buk also wieder Cheesecake und diesmal rührte ich mit einem Löffel um. Was soll ich sagen, der Cheesecake wurde so gut wie noch nie bisher. Der Teufel liegt also im Detail. Vielen lieben Dank, Hendrik. Meine Odyssee hat so ein Ende gefunden.
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Süßes Zucchinibrot.
Morgen werden wir ein Boot kapern und damit die Weltmeere besegeln. Zumindest so der Plan. Bei solch einem Ausflug muss eindeutig für genug Proviant gesorgt werden. Ich entschied mich für etwas, das leicht zu transportieren ist und nicht gekühlt werden muss. Und probierte dafür ein Rezept aus, das aus diesem Buch stammt, welches ich von dem Cheesecakekönig Hendrik zum Geburstag bekam. Ich buk: Zucchinibrot. Bzw. Zucchinikuchen oder einfach: süßes Zucchinibrot. Es ist unfassbar einfach und schnell zuzubereiten, schmeckt karamellig-süß-saftig und ist mal was anderes bei dem ganzen Tortengebacke.
Schneller Marillenkuchen.
Der Marillenbaum, der sich an dem Haus meiner Großeltern stützte, war ein Hochzeitsgeschenk. Seit 1955 schlug er dort Wurzeln, wo ich später einen großen Teil meiner Kindheit verbrachte. Im Sommer gab es nichts schöneres, als die prallen, reifen, süßen Früchte vom Baum zu pflücken, was in Ermangelung von Körpergröße auch mal in Teamarbeit mit Räuberleiter geschehen musste. Meine Großeltern sind inzwischen tot, das Haus soll dieses Jahr abgerissen werden und der Baum trägt schon seit mehreren Jahren keine Früchte mehr.
Auf jeden Fall kann ich, wenn ich irgendwo Marillen (oder eben Aprikosen, wie es hierzulande heißt) zu kaufen gibt, kann ich nicht nein sagen. Und obwohl die hier erworbenen Früchte niemals an den Geschmack der frisch vom Baum gepflückten herankommen können, kommt jedes Mal ein Schwall Kindheitserinnerungen hoch.
In der frommen Absicht, endlich mal wieder einen Marillenkuchen zu backen, machte ich mich heute auf den Weg zu insgesamt drei verschiedenen Obsthändlern, um dort festzustellen, dass sämtliche angebotenen Marillen steinhart waren und mindestens eine Woche nachreifen hätten müssen. In meiner Verzweiflung griff ich auf Dosenobst zurück. Der Kuchen ist also nicht so gut geworden, wie er hätte sein können. Ich mag ihn trotzdem und wenigstens weiß ich jetzt, dass ich auch im Winter auf meine Dosis Marillensüßkram nicht verzichten muss.
Erdbeertarte.
Es gibt nichts alberneres, als diese Hütten in Erdbeerform, die alle Sommer wieder in den Innenstädten aufgebaut werden, um Erdbeeren (und vorher Spargel) verkaufen. Albern, hässlich und… verführerisch. Letztens kam ich an solch einem Büdchen vorbei und plötzlich -ich weiß nicht, wie mir geschah- hatte ich ein Kg Erdbeeren in der Hand. Ich bin zwar eine begnadete Mengen-Personen-Relation-Fehleinschätzerin, aber selbst ich wusste, dass diese Masse an kleinen knackigen Sammelnussfrüchten definitiv zu viel für mich war. Aber so hatte ich wenigstens mal die Gelegenheit, eins der vielen Erdbeerkuchen-Rezepte auszuprobieren, die meine Großmutter mir letztens mitgab. Aus Zeitgründen entschied ich mich für eine Erdbeertarte. Viel Frucht und wenig Teig, genau das was ich an heißen Tagen gerne möchte. Das Ergebnis war durchaus lecker, wurde mir im Großen und Ganzen aber etwas zu süß.