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Christstollen.

19. November 2012 17:50 / 2 Kommentare / lilly.

Der Christstollen heißt Christstollen, weil seine Form an das in Tüchern gewickelte Jesuskind erinnern soll. Steht zumindest in der Wikipedia. Soll mir recht sein. Ansonsten ist es ein Hefestück mit viel, viel, viel Butter und Trockenfrüchte. Erwähnte ich viel Butter? Auf ein halbes Kilogramm Mehl kommt ein viertel Kilogramm Butter. Was aber wirklich schwer am Christstollen ist, ist nicht der hohe Fettgehalt, sondern die Tatsache, dass man ihn mehrere Wochen ruhen lassen muss, damit er wirklich gut wird. Wenn ihr also in der Vorweihnachtszeit leckeren selbst gemachten Stollen haben wollt, solltet ihr jetzt backen. Ich variierte mein Grundrezept ein wenig, da ich zu wenig Sultaninen hatte, dafür noch ein paar Feigen, Datteln und Cranberries. Und da ich keinen Rum im Haus hatte, nahm ich stattdessen Orangenlikör, um die Trockenfrüchte einzulegen. Ich werde das in Zukunft weiterhin so handhaben, das Aroma find ich sogar noch besser als mit Rum.  Da das ganze eine langwierige Angelegenheit, solltet ihr euch genügend Zeit nehmen (das Trockenobst z.B. soll schon am Abend vorher eingelegt werden). Außerdem könnt ihr euch beim Inhalt austoben und das Trockenobst wählen, das ihr mögt. Ich gab noch Marzipan dazu, um einen Marzipanstollen zu erhalten. Auch das ist kein Muss.

Zutaten (für einen großen oder zwei kleinere Stollen):

  • 500 g Mehl
  • 250g weiche Butter
  • 1 Würfel frische Hefe
  • 175 ml Milch
  • eine Prise Salz
  • 80 g Zucker
  • eine Vanilleschote
  • Christstollengewürz für 500 g Mehl
  • abgeriebene Schale einer Zitrone
  • 250 g Sultaninen
  • 50 g Cranberries
  • 50 g  Zitronat
  • 50 g Orangeat
  • 50 g Datteln, gehackt
  • 50 g getrocknete Feigen, gehackt
  • 75 g gehackte Mandeln
  • 50 ml Orangenlikör (oder originalgetreu: Rum)
  • 400g Marzipan
  • Vanillezucker
  • Puderzucker
  • 80 g Butter


Zubereitung:

First of all: Nehmt euch Zeit. Zeit ist hier alles. Wichtigste Regel: Gehetzt wird nicht. Am besten am Vortag: Sultaninen, Datteln, Feigen und Cranberries (bzw. das Trockenobst) in dem Orangenlikör einlegen und gut durchziehen lassen.

Am Tag darauf das Mehl in eine Schüssel sieben. In die Mitte eine Mulde drücken und die Hefe dort hineinkrümeln. Ein Teelöffel Zucker daraufgeben. Die Milch handwarm erhitzen und in die Mulde kippen. Etwa 10 Minuten warten, bis die Hefe anfängt zu „arbeiten“ und Blubberbläschen aufsteigen. Salz hinzufügen. Nach und nach mit dem umliegenden Mehl zu einem Vorteig verrühren und zu einem elastischen Teig kneten. Nur so viel Mehl verwenden wie nötig, der Rest bleibt am Schüsselrand liegen. Etwa 45 Minuten abgedeckt an einem warmen, zugfreien Ort gehen lassen, bis der Vorteig ordenlich aufgegangen ist.

In der Zwischenzeit das Orangeat und Zitronat ganz fein hacken, am besten mit einer kleinen Küchenmaschine – oder, mühseliger mit der Hand und einem guten Messer.

Den aufgegangen Teig mit der Butter und dem restlichen Mehl zu einem weichen, aber nicht klebrigen Teig verkneten. Vanilleschote auskratzen. Das Mark mit 80g Zucker, der Zitronenschale und dem Stollengewürz unter den Teig kneten. Nochmal eine halbe Stunde gehen lassen.

Den Backofen auf 180°C Ober/Unterhitze vorheizen.

Jetzt Orangeat, Zitronat, Mandeln und die alkoholisierten Früchte unterkneten. Da ich keinen Riesenstollen, sondern zwei normalgroße wollte, den Teig nun halbieren. Auf der Arbeitsplatte das Teigstück ausbreiten bzw. dick ausrollen  Jeweils 200g Marzipan zu einer Rolle formen, die in etwa so lang wie das Teigstück ist und mittig darauflegen. Von den Seiten her umklappen, dass das Marzipan vollständig vom Teig umgeben ist und mit das Stück mit den Händen in die gewünschte Form bringen. Mit der Handkante oder mit dem Messerrücken mittig in die Stolle schlagen. So entsteht die stollentypische Form. Mit dem anderen Teigstück genauso verfahren.

Ein Backblech mit mehreren Lagen (drei-fünf) Backpapier auslegen. Sonst wird der Boden ganz gerne mal zu hart und zu dunkel. Stollen nicht zu nahe beieinander auf das Backblech legen. Die Hände unter fließend Wasser halten und die Stollen damit befeuchten.

Die Stollen ca. 50 Minuten im Ofen fertig backen. Aus dem Ofen nehmen. 80 g Butter schmelzen und die Stollen damit großzügig bestreichen. Hurtig mit einer ebenfalls großzügigen Menge Vanillezucker bestreuen. Abkühlen lassen und wenn gewünscht, auf der Stollenunterseite wiederholen. Eigentlich sollte man das noch mit dem warmen Stollen machen, aber mir sind dabei schon mehrere Teile zerbrochen und seitdem handhabe ich das so. Der Qualität tut das keinen Abbruch.

Wenn die Butter-Zucker-Decke etwas fest geworden ist und der Stollen komplett abgekühlt ist, von allen Seiten mit ganz viel Puderzucker bestäuben.  Und ja, ich meine wirklich viel. Ich glaube, bei mir war es so ca. eine halbe Packung, also irgendwas über 100g.

Die Stollen in mehreren Lagen Alufolie fest einpacken und an einem ruhigen, kühlen Ort lagern (z.B. im nicht zu warmer Keller). Der Kühlschrank ist dafür zu kalt (und wahrscheinlich auch zu klein). Privilegierte Menschen mit Weinkühlschränken können ihre Stollen darin lagern, die Temperatur ist dort ideal. Alle anderen nehmen bitte den Keller oder die Wohnung. Mein Stollen lagert immer auf dem Küchenschränken.

Jetzt kommt der wirklich schwierige Part: Ruhe bewahren. Und  Geduld. Denn die guten Stücke müssen mindestens zwei Wochen, aber besser einen Monat lang durchziehen. Wenn ihr diesen Part diszipliniert überstanden habt, steht dem Stollen-Genuss nichts mehr im Wege.

 

Erstellt in: Backen / Getaggt mit: Advent, Hefe, Stollle, Weihnachten, Weihnachtsstollen, Zimt

2 Thoughts on “Christstollen.”

  1. Pingback: Hefeschnecken. |    kuchenkram.

  2. Dirk on 1. Dezember 2012 at 18:55 schrieb:

    Hallo Lilly,

    Ich bin ja grundsätzlich skeptisch – als aus dem Erzgebierge stammender Sachse – wenn Stollen gebacken oder verkauft wird. Für mich muss er von einem heimischen Bäcker gebacken sein. Ich bin da sehr komisch. Wenn mir kein Stollen aus der alten Heimat geschickt wird, esse ich lieber keinen. Aber die Geschmäcker sind unterschiedlich und wenn dir dein Stollen schmeckt dann ist das vollkommen in Ordnung.

    Aber für mich gehört in einen Stollen auf gar keinen Fall Rum! Und auch kein Orangenlikör. (und Marzipan auch eher nicht). Allerdings haben wir früher (im Familierezept) immer auch bittere Mandeln rein getan. Und natürlich gehören Rosinen in einen richtigen Stollen.

    Das nur mal so als Anmerkung und vielleicht Anregung,
    Dirk

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Backen ist Liebe. Also eigentlich ist Kuchen essen Liebe. Aber irgendjemand muss ja auch backen, wenn gegessen werden will.

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