Saisonal backen macht ziemlich viel Spaß. Heute gab es einen Kuchen, der farblich (zumindest von innen) irgendwie ein bisschen an Herbstlaub erinnert. Als Basisrezept nahm ich den Carrot Cake von Cynthia Barcomi, gestaltete das ganze aber vegan. Und rechnete auf eine kleine Springform herunter. Der saftige Kuchen passt hervorragend zu einem Herbstnachmittag, das zimtige Aroma des Kuchens und das zitronige Aroma des Zuckerguss harmonieren zusammen. Zuckerguss sagt ihr? Auf einem Carrot Cake? Da gehört doch Frischkäse-Frosting drauf. Und ja, gehört es. Und ja, kaufte veganen Frischkäse-Ersatz und rührte ein (gar nicht mal schlecht schmeckendes Frosting an). Das ist mir allerdings geronnen. Und zwar erst, als es auf dem Kuchen war. Also holte ich das Frosting wieder vom Kuchen herunter, um einen stinknormalen Zitronen-Zuckerguss drüberzugießen. Als ich die beiden Kuchenhälften noch einmal trennen wollte, um das Frosting auch in der Mitte herauszukratzen, zerbrach mir der ganze Kuchen. Alsbald stellte ich fest, dass das Frosting zwischen den beiden Kuchenhälften sowieso nicht geronnen war (What sorcery is this??). Zum Schluss puzzelte ich also einen Kuchen zusammen und versuchte, mit Zuckerguss und Puderzucker das Schlimmste zu überdecken. Das ganze war also etwas frustrierend, aber wenigstens schmeckte der Kuchen zum Schluss gut. Und, was solls, auch hässliche Kinder kann man lieben.
Sommerliche Zitronenkekse mit weißer Schokolade.
Kekse verbinde ich oft mit dem Herbst oder Winter. Draußen regnet es, es ist düster, man will sich am liebsten nur noch verkriechen und alles was hilft, ist gute Musik, eine Tasse Tee und ein paar leckere Kekse. Dabei stimmt das gar nicht, Cookies und Kekse können sehr wohl auch im Sommer genossen werden – und dafür hab ich hier ein wundervolles Exemplar. Zitronenkekse – sehr zitronig, süß, saftig – sehr sehr sommerlich und dank des Zitruszuckers mit extra Knusper.
Kuchenradio 005: Tarte aux Pommes.
Krass! Cool! Toll! Heiß! Superkalifragilistischexpiallegetisch! Das Kuchenradio ist zurück! Irgendwie hat es auf der letzten Recherchereise den Herrn Nicolas Semak verloren. Wo genau er sich aufhält, weiß niemand, aber zuletzt wurde er, wirre Dinge vor sich hinmurmelnd, hinter einem Stück Sachertorte gesichtet. Aber die Show muss weitergehen und das Kuchenradio hat keine Kosten und Mühen gescheut, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Nach endlosen Castings konnte sich die Redaktion auf jemanden einigen, der nicht nur das technische Wissen, sondern auch ein großes Talent zum Kuchenessen mitbringt: Monoxyd.
Wer die erotische Stimme von dem feinen Herrn Semak vermisst, dem können wir sagen – auch wir werden es knistern lassen -wenn auch nur die Alufolie. Aber wir hoffen, dass ihr trotz des Personalwechsels viel Spaß am Kuchenradio haben werdet.
Jetzt zum Inhalt: Wir backen eine französische Apfeltarte, inspiriert von der wundervollen Aurelie. Dazu kann man eigentlich gar nicht viel sagen. Die ist einfach lecker. Ansonsten erörtern wir, wie das Geschmackserlebnis vom Äußeren abhängt, dass ich Kuchen auch mal wegwerfe und was eigentlich blindbacken ist.
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Pfirsich-Pie.
Außen knusprig, innen saftig, nicht zu süß und sehr passend zum Sommer – Pfirsich-Pie. Das war mein erster richtiger Pie und ich muss das Flechten noch ein bisschen üben, aber an sich war ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Außer dass ich befand, dass ich eine neue Pie-Form brauche. Derzeit habe ich eine von Ikea mit herausnehmbaren Boden, an sich total praktisch. Für eine Pie leider ein bisschen zu flach. Bevor es zur nächsten Pie (mit mehr Fruchtfüllung!) kommt, muss erstmal eine passende Pie-Form her. Sicherlich könnte man das auch in einer Standard-Springform backen, aber das sieht nicht so hübsch aus.
Erdbeerkuchen.
Für mich machen drei Dinge den Sommer aus: Mehrmals täglich duschen, grillen und Erdbeerhäuschen. Letzteres, ein Mysterium: Wo stehen diese Hütten eigentlich, wenn keine Erdbeersaison ist? Aber eigentlich auch egal, Hauptsache, sie versorgen mich mit fruchtig-frischen roten Köstlichkeiten. Denn nirgendwoanders, außer vielleicht im eigenen Garten, gibt es so reife, leckere Erdbeeren wie in diesen kleinen lustigen Häuschen, in denen Rentner oder Jugendliche für rund fünf Euro ein Kilo Glück im Körbchen verkaufen.
Sicherlich kann man die Erdbeeren schon so essen, aber noch besser ist es doch, wenn man sie zu einem Erdbeerkuchen verarbeitet. Erdbeerkuchen geht immer. Ich entschied mich diesmal für einen sehr klassischen, mit einem einfachen Biskuitboden, Pudding und ganzen Erdbeeren. Hach.
Vegane Schoko-Bananen-Torte.
Drei Lagen Schokokuchen. Nur getrennt von je einer Schicht Bananenpudding und Schokosahne. Aprikotisiert. Mit Schokoüberzug und Schokoperlen. Und das ganze dann auch noch vegan. Was kann man mehr wollen? Das ganze ist zwar etwas zeitaufwändiger, aber wenn man den Vorgang auf zwei Tage verteilt, relativ stressfrei. Und der bisher beste vegane Kuchen, den ich gegessen habe. (Ich hab die Torte in einer 18cm-Springform gebacken, wer eine Standard-Größe haben will, sollte die Mengen dementsprechend anpassen.)
Quark-Pfirsich-Heidelbeertorte.
Ich bin ja kein großer Freund von Sahnetorten. Aber Käsesahne- oder Quarktorten, da könnte ich mich ja reinlegen. Wobei das eine ziemliche Sauerei ergeben würde, nehm ich an. Dann doch lieber essen. Es stand in diesem Fall etwas Familiäres an und es sollte sowohl um Heidelbeeren als auch um Pfirsiche gehen. Das Ergebnis wurde eine Quarktorte durchzogen mit Pfirsichmus und einem Topping aus Heidelbeeren. Alle haben geschwärmt. Sogar ich.
Vegane Schoko-Erdnuss-Cupcakes.
Immer wieder eine kleine Herausforderung ist das vegane Backen. Nicht das es weniger Spaß macht oder gar weniger gut schmeckt, aber ich muss auf jeden Fall mehr nachdenken. Aber wer weiß, vielleicht werd ich im veganen Backen irgendwann genauso routiniert wie in der Standard-Version. Es begab sich also zu der Zeit, dass veganes Backwerk angefragt wurde. Ich hatte noch ein Kochbuch aus meinem kurzen Veganismus-Versuch und aus diesem Buch stammt auch die Grundidee für diese Cupcakes. Wie immer ein bisschen anders, deswegen hier meine Version. Die Cupcakes sind übrigens, ich weiß, Eigenlob stinkt, aber wie ich finde, wirklich großartig und auch für Nichtveganer voll zu empfehlen.
Schoko-Espresso-Cheesecake.
Holy. Das ist kein Kuchen, das ist eine Waffe. Ich wollte mal was anderes als den typischen American Cheesecake. Und ich bekam etwas ganz anderes. Ich bekam ein Monster, das so unfassbar schwer war und gleichzeitig frisch und fast leicht schmeckte und herb nach dunkler Schokolade, aber auch süß und überhaupt war das Essen dieses Kuchens ein Erlebnis für sich selbst. Tut euch selber den Gefallen und backt ihn nur nach, wenn wirklich eine große Familienfeier oder sonst etwas ansteht, denn die Stücke sollten sehr (und ich meine: sehr!) klein geschnitten werden, falls ihr nicht Gefahr laufen wollt, dafür verantwortlich zu sein, dass Menschen, sich den Bauch haltend, über den Boden rollen und unverständliche Dinge blubbern.
Kuchenradio 004: Linzer Torte.
Hört live zu, wie ich die hässlichste aller Linzer-Torten backe. Nicolas und ich einigten uns darauf, die Klassiker der Kaffeetafel abzuklappern. Diesmal trifft es die Linzer Torte, die eigentlich nichts mehr als ein riesiggroßer Keks ist. Der Vorführeffekt schlug direkt zu und ich verzweifelte beinahe an dem Teig. Gut, dass Nicolas immer alles mitschneidet. Naja, bei uns ist alles echt und so fällt auch endlich mal die Fassade, dass mir beim Backen immer alles gelingt. Wobei: Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen. Beziehungsweise wohl eher essen lassen. Ich bin kein großer Fan von dem Mürbeteiggebäck mit Marmelade, aber meine Großmutter könnte man damit durchaus begeistern. Falls sie mal zum Kaffeetrinken vorbeikommt, würde ein Stück Linzer Torte hervorragend passen.
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