Morgen werden wir ein Boot kapern und damit die Weltmeere besegeln. Zumindest so der Plan. Bei solch einem Ausflug muss eindeutig für genug Proviant gesorgt werden. Ich entschied mich für etwas, das leicht zu transportieren ist und nicht gekühlt werden muss. Und probierte dafür ein Rezept aus, das aus diesem Buch stammt, welches ich von dem Cheesecakekönig Hendrik zum Geburstag bekam. Ich buk: Zucchinibrot. Bzw. Zucchinikuchen oder einfach: süßes Zucchinibrot. Es ist unfassbar einfach und schnell zuzubereiten, schmeckt karamellig-süß-saftig und ist mal was anderes bei dem ganzen Tortengebacke.
Mandarinen-Frischkäse-Torte.
Ich wurde ein Jahr älter und der wundervolle Carlo hat mir via Post ein Geschenk zukommen lassen, das glücklicherweise etwas zu früh geliefert wurde, sodass ich es schon pünktlich zu meinem Geburtstag ausprobieren konnte.
Die Redaktion interpretiert das Wort „Cheescake“ etwas freier als die meisten anderen, insofern finden sich in dem Buch nicht nur im Ofen gebackene Frischkäsetorten, sondern Milchprodukt-Backwerk aller Art. Die vielen Rezepte klingen beinahe ausnahmslos ausprobierungswürdig, aber besonders angetan hat es mir etwas, das mit „Mandarine Cheesecake“ betitelt wird. Trotz des deutsch-englischen-grammatikalisch-inkorrekten Namen probierte ich ihn gerne aus, variierte ein wenig die Zubereitungsart und war schließlich entzückt von dem Ergebnis. Eine fruchtig-frische Torte, vielleicht etwas zu süß, die aber bei allen Mitessern auf restlose Begeisterung stieß.
Schneller Marillenkuchen.
Der Marillenbaum, der sich an dem Haus meiner Großeltern stützte, war ein Hochzeitsgeschenk. Seit 1955 schlug er dort Wurzeln, wo ich später einen großen Teil meiner Kindheit verbrachte. Im Sommer gab es nichts schöneres, als die prallen, reifen, süßen Früchte vom Baum zu pflücken, was in Ermangelung von Körpergröße auch mal in Teamarbeit mit Räuberleiter geschehen musste. Meine Großeltern sind inzwischen tot, das Haus soll dieses Jahr abgerissen werden und der Baum trägt schon seit mehreren Jahren keine Früchte mehr.
Auf jeden Fall kann ich, wenn ich irgendwo Marillen (oder eben Aprikosen, wie es hierzulande heißt) zu kaufen gibt, kann ich nicht nein sagen. Und obwohl die hier erworbenen Früchte niemals an den Geschmack der frisch vom Baum gepflückten herankommen können, kommt jedes Mal ein Schwall Kindheitserinnerungen hoch.
In der frommen Absicht, endlich mal wieder einen Marillenkuchen zu backen, machte ich mich heute auf den Weg zu insgesamt drei verschiedenen Obsthändlern, um dort festzustellen, dass sämtliche angebotenen Marillen steinhart waren und mindestens eine Woche nachreifen hätten müssen. In meiner Verzweiflung griff ich auf Dosenobst zurück. Der Kuchen ist also nicht so gut geworden, wie er hätte sein können. Ich mag ihn trotzdem und wenigstens weiß ich jetzt, dass ich auch im Winter auf meine Dosis Marillensüßkram nicht verzichten muss.
Erdbeertarte.
Es gibt nichts alberneres, als diese Hütten in Erdbeerform, die alle Sommer wieder in den Innenstädten aufgebaut werden, um Erdbeeren (und vorher Spargel) verkaufen. Albern, hässlich und… verführerisch. Letztens kam ich an solch einem Büdchen vorbei und plötzlich -ich weiß nicht, wie mir geschah- hatte ich ein Kg Erdbeeren in der Hand. Ich bin zwar eine begnadete Mengen-Personen-Relation-Fehleinschätzerin, aber selbst ich wusste, dass diese Masse an kleinen knackigen Sammelnussfrüchten definitiv zu viel für mich war. Aber so hatte ich wenigstens mal die Gelegenheit, eins der vielen Erdbeerkuchen-Rezepte auszuprobieren, die meine Großmutter mir letztens mitgab. Aus Zeitgründen entschied ich mich für eine Erdbeertarte. Viel Frucht und wenig Teig, genau das was ich an heißen Tagen gerne möchte. Das Ergebnis war durchaus lecker, wurde mir im Großen und Ganzen aber etwas zu süß.