Saisonal backen macht ziemlich viel Spaß. Heute gab es einen Kuchen, der farblich (zumindest von innen) irgendwie ein bisschen an Herbstlaub erinnert. Als Basisrezept nahm ich den Carrot Cake von Cynthia Barcomi, gestaltete das ganze aber vegan. Und rechnete auf eine kleine Springform herunter. Der saftige Kuchen passt hervorragend zu einem Herbstnachmittag, das zimtige Aroma des Kuchens und das zitronige Aroma des Zuckerguss harmonieren zusammen. Zuckerguss sagt ihr? Auf einem Carrot Cake? Da gehört doch Frischkäse-Frosting drauf. Und ja, gehört es. Und ja, kaufte veganen Frischkäse-Ersatz und rührte ein (gar nicht mal schlecht schmeckendes Frosting an). Das ist mir allerdings geronnen. Und zwar erst, als es auf dem Kuchen war. Also holte ich das Frosting wieder vom Kuchen herunter, um einen stinknormalen Zitronen-Zuckerguss drüberzugießen. Als ich die beiden Kuchenhälften noch einmal trennen wollte, um das Frosting auch in der Mitte herauszukratzen, zerbrach mir der ganze Kuchen. Alsbald stellte ich fest, dass das Frosting zwischen den beiden Kuchenhälften sowieso nicht geronnen war (What sorcery is this??). Zum Schluss puzzelte ich also einen Kuchen zusammen und versuchte, mit Zuckerguss und Puderzucker das Schlimmste zu überdecken. Das ganze war also etwas frustrierend, aber wenigstens schmeckte der Kuchen zum Schluss gut. Und, was solls, auch hässliche Kinder kann man lieben.
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Browniecheesecake.
Wir sind hier ja nicht bei Wünsch-dir-was! Aber manchmal eben schon. Vor allem an Geburtstagen. Und auf die Frage, welchen Kuchen es sich wünsche, antwortete das Geburtstagskind nach kurzer Überlegung: Brownie-Cheesecake! Ich durchforstete also meine Backbücher und das Internet nach einem passenden Rezept. Ich fand lauter Vorlagen für Cheesecake-Brownies, aber das Verhältnis stimmte nie ganz, denn bei den meisten kam auf drei Teile Brownieteig ein Teil Frischkäsemasse. Und das konnte ich dem Cheesecakeverliebten Geburtstagskind nun wirklich nicht antun. Also nahm ich schlussendlich dann mein Brownie- und mein Cheesecake-Rezept, wandelte beides ein bisschen ab und kombinierte es. Heraus kam eine Torte, die alles andere als luftig-leicht ist, aber das muss wohl so. Wirklich Browniemäßig ist der Boden nicht, da die Frischkäsemasse ordentlich Flüssigkeit abgibt. Dem Geschmack tut das keinen Abbruch. Mir persönlich war das ganze etwas zu heftig, ich hab da lieber einen Butterkeksboden und Fruchtsauce. Die Stücke sollten übrigens sehr sehr klein geschnitten werden. So klein, dass ihr denkt: „Wie bitte, nur so ein klitzekleines Stückchen?“. Denn nur dann haben sie eine richtige Größe. Ansonsten kann es gut sein, dass ihr schlagartig umfallt und die nächsten drei Stunden seltsame Worte brummend auf dem Boden rumrollt.
American Cheesecake.
Saftig, cremig, sahnig, gehaltvoll, oder auch meine persönliche Nemesis: der Cheesecake. Seit gut einem dreiviertel Jahr versuche ich mich in der Kunst der Cheesecakeproduktion, probierte mindestens fünf komplett verschiedene Rezepte aus, modifizierte diese ein wenig, veränderte hier was, veränderte dort etwas: der Testesser war nie ganz zufrieden. Zum Schluss konzentrierte ich mich auf ein Rezept, das meiner Meinung nach den besten Erfolg brachte. Aber auch das war noch nicht ganz perfekt. Hilfe kam hier von Hendrik, den ich lange um sein berühmtes Rezept beknien musste. Als ich es schlussendlich bekam, folgte die Ernüchterung: sein Rezept glich dem meinigen komplett. Jeder Punkt der Zutatenliste und der Zubereitungsanleitung war übereinstimmend. Einziger Unterschied: die Wahl des Küchengerätes. Ich rührte mit einem Schneebesen, Hendrik mit einem Löffel. Ich buk also wieder Cheesecake und diesmal rührte ich mit einem Löffel um. Was soll ich sagen, der Cheesecake wurde so gut wie noch nie bisher. Der Teufel liegt also im Detail. Vielen lieben Dank, Hendrik. Meine Odyssee hat so ein Ende gefunden.
Mandarinen-Frischkäse-Torte.
Ich wurde ein Jahr älter und der wundervolle Carlo hat mir via Post ein Geschenk zukommen lassen, das glücklicherweise etwas zu früh geliefert wurde, sodass ich es schon pünktlich zu meinem Geburtstag ausprobieren konnte.
Die Redaktion interpretiert das Wort „Cheescake“ etwas freier als die meisten anderen, insofern finden sich in dem Buch nicht nur im Ofen gebackene Frischkäsetorten, sondern Milchprodukt-Backwerk aller Art. Die vielen Rezepte klingen beinahe ausnahmslos ausprobierungswürdig, aber besonders angetan hat es mir etwas, das mit „Mandarine Cheesecake“ betitelt wird. Trotz des deutsch-englischen-grammatikalisch-inkorrekten Namen probierte ich ihn gerne aus, variierte ein wenig die Zubereitungsart und war schließlich entzückt von dem Ergebnis. Eine fruchtig-frische Torte, vielleicht etwas zu süß, die aber bei allen Mitessern auf restlose Begeisterung stieß.