Buttrige Streusel, die im Mund unter Knuspergeräuschen zerfallen. Saftige Kirschen, aromatischer Teig. Ein Kuchen perfekt für gemütliche Abende unter einer kuscheligen Decke. Eine Tasse Tee in der einen, eine Kuchengabel in der anderen Hand. Ja, kann man machen.
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Stachelbeer-Johannisbeer-Kuchen mit Karamell.
Auch wenn das Wetter nicht wirklich so aussieht, es ist später Frühling. Frühling und Sommer, meine liebsten Jahreszeiten, weil es endlich leckeres, bezahlbares Obst gibt. Vor allem Beeren haben es mir angetan. Eigentlich sollte es einen einfachen Rührteig mit Johannisbeeren geben. Allerdings waren die Preise für die Johannisbeeren so horrende, dass ich mich kurzerhand für eine Mischung mit Stachelbeeren entschied. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Den fruchtigsauren Beeren wird ein süßer Karamell entgegegengesetzt. Ich hätte gern noch ein Stück.
Schneller Marillenkuchen.
Der Marillenbaum, der sich an dem Haus meiner Großeltern stützte, war ein Hochzeitsgeschenk. Seit 1955 schlug er dort Wurzeln, wo ich später einen großen Teil meiner Kindheit verbrachte. Im Sommer gab es nichts schöneres, als die prallen, reifen, süßen Früchte vom Baum zu pflücken, was in Ermangelung von Körpergröße auch mal in Teamarbeit mit Räuberleiter geschehen musste. Meine Großeltern sind inzwischen tot, das Haus soll dieses Jahr abgerissen werden und der Baum trägt schon seit mehreren Jahren keine Früchte mehr.
Auf jeden Fall kann ich, wenn ich irgendwo Marillen (oder eben Aprikosen, wie es hierzulande heißt) zu kaufen gibt, kann ich nicht nein sagen. Und obwohl die hier erworbenen Früchte niemals an den Geschmack der frisch vom Baum gepflückten herankommen können, kommt jedes Mal ein Schwall Kindheitserinnerungen hoch.
In der frommen Absicht, endlich mal wieder einen Marillenkuchen zu backen, machte ich mich heute auf den Weg zu insgesamt drei verschiedenen Obsthändlern, um dort festzustellen, dass sämtliche angebotenen Marillen steinhart waren und mindestens eine Woche nachreifen hätten müssen. In meiner Verzweiflung griff ich auf Dosenobst zurück. Der Kuchen ist also nicht so gut geworden, wie er hätte sein können. Ich mag ihn trotzdem und wenigstens weiß ich jetzt, dass ich auch im Winter auf meine Dosis Marillensüßkram nicht verzichten muss.
Erdbeertarte.
Es gibt nichts alberneres, als diese Hütten in Erdbeerform, die alle Sommer wieder in den Innenstädten aufgebaut werden, um Erdbeeren (und vorher Spargel) verkaufen. Albern, hässlich und… verführerisch. Letztens kam ich an solch einem Büdchen vorbei und plötzlich -ich weiß nicht, wie mir geschah- hatte ich ein Kg Erdbeeren in der Hand. Ich bin zwar eine begnadete Mengen-Personen-Relation-Fehleinschätzerin, aber selbst ich wusste, dass diese Masse an kleinen knackigen Sammelnussfrüchten definitiv zu viel für mich war. Aber so hatte ich wenigstens mal die Gelegenheit, eins der vielen Erdbeerkuchen-Rezepte auszuprobieren, die meine Großmutter mir letztens mitgab. Aus Zeitgründen entschied ich mich für eine Erdbeertarte. Viel Frucht und wenig Teig, genau das was ich an heißen Tagen gerne möchte. Das Ergebnis war durchaus lecker, wurde mir im Großen und Ganzen aber etwas zu süß.