Das lateinische Sprichwort „Über Geschmack lässt sich nicht streiten“ stammt nicht, wie nahe liegend, aus der Antike, sondern wird dem französischen Schriftsteller Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755-1826) zugerechnet.1 Höchstwahrscheinlich hat er in seinem Leben noch keine Spekulatius probiert. Denn über Spekulatius lässt sich wirklich viel streiten. Zunächst gibt es zwei Arten von Menschen: Die einen mögen Spekulatius, die anderen nicht. Die letzteren können wir links liegen lassen. Diejenigen, die Spekulatius mögen, müssen sich noch darüber einig werden, welche Art. Nur Butter? Oder lieber Gewürzspekulatius? Oder vielleicht die etwas milder gewürzten, mit Mandelblättchen versehenen Mandelspekulatius? Hier scheiden sich die Geister. Und die wichtigste Frage kommt noch: Frisch und knusprig? Oder ein paar Tage alt, von der Luftfeuchtigkeit weich geworden? Hier wird man sich wohl nie einig werden.2
http://de.wikipedia.org/wiki/De_gustibus_non_est_disputandum ↩
Noch nicht. Weil die Menschheit noch nicht begriffen hat, dass natürlich Gewürzspekulatius, ein paar Tage alt und zart-weich geworden, dazu ein Glas Milch oder Kakao, die einzig richtige Wahl ist. ↩