Saisonal backen macht ziemlich viel Spaß. Heute gab es einen Kuchen, der farblich (zumindest von innen) irgendwie ein bisschen an Herbstlaub erinnert. Als Basisrezept nahm ich den Carrot Cake von Cynthia Barcomi, gestaltete das ganze aber vegan. Und rechnete auf eine kleine Springform herunter. Der saftige Kuchen passt hervorragend zu einem Herbstnachmittag, das zimtige Aroma des Kuchens und das zitronige Aroma des Zuckerguss harmonieren zusammen. Zuckerguss sagt ihr? Auf einem Carrot Cake? Da gehört doch Frischkäse-Frosting drauf. Und ja, gehört es. Und ja, kaufte veganen Frischkäse-Ersatz und rührte ein (gar nicht mal schlecht schmeckendes Frosting an). Das ist mir allerdings geronnen. Und zwar erst, als es auf dem Kuchen war. Also holte ich das Frosting wieder vom Kuchen herunter, um einen stinknormalen Zitronen-Zuckerguss drüberzugießen. Als ich die beiden Kuchenhälften noch einmal trennen wollte, um das Frosting auch in der Mitte herauszukratzen, zerbrach mir der ganze Kuchen. Alsbald stellte ich fest, dass das Frosting zwischen den beiden Kuchenhälften sowieso nicht geronnen war (What sorcery is this??). Zum Schluss puzzelte ich also einen Kuchen zusammen und versuchte, mit Zuckerguss und Puderzucker das Schlimmste zu überdecken. Das ganze war also etwas frustrierend, aber wenigstens schmeckte der Kuchen zum Schluss gut. Und, was solls, auch hässliche Kinder kann man lieben.
Zutaten:
- 100 g Mehl
- 40 g gemahlene Mandeln
- 130 g Rohrohrzucker
- 1 TL Natron
- 1 TL Zimt
- 1/2 TL Lebkuchengewürz
- eine Prise Salz
- 125 ml Sonnenblumenöl
- 1 1/2 EL Sojamehl
- 65 g pürierte Ananas (aus der Dose)
- 50 g Walnüsse, grob zerbröckelt
- 35 g Cranberries
- 35 g Kokosraspeln
- 100 g mittelgrob geriebene Karotten
Zuckerguss:
- Saft einer halben Zitrone
- Puderzucker
- Wasser
- etwas Zitronen oder Orangenabrieb
Zubereitung:
Mandeln, Mehl, Natron, Zimt, Salz, Lebkuchengewürz und Zucker in einer Schüssel vermischen und beiseite stellen. Eine Springform (18 cm) einfetten/mit Backpapier auslegen und den Ofen auf 190° C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
In einer weiteren Schüssel das Sojamehl mit 8 EL Wasser vermissen, bis sich eine homogene Masse ergibt. Mit dem Öl und der Ananas vermischen (am besten mit dem Zauberstab aufmixen).
Die Mehlmischung mit einem Löffel unter die Ölmischung rühren. Karotten, Kokos, Cranberries und Nüsschen dazugeben und nur so lange mit dem Löffel verrühren, bis sich alles vermischt hat. In die Springform geben und für etwa 50 Minuten im Ofen backen, nach etwa 40 Minuten mit Alufolie abdecken, falls die Oberfläche zu dunkel wird.
In der Form komplett auskühlen lassen. Normalerweise jetzt den Kuchen mittig in zwei Hälften teilen und einen Teil des Frostings zwischen den Schichten verstreichen, die andere Hälfte auf die Oberseite des Kuchens geben und halbwegs glattstreichen. Wenn ihr die Zuckergussvariante nehmt, müsst ihr das nicht tun, der Kuchen ist durchaus feucht genug und braucht das nicht. Dann einfach oben drüber gießen, und fest werden lassen. Für Zuckerguss habe ich ehrlicherweise kein Rezept. Je nach dem, wie fest der Guss sein soll, benötigt man weniger Flüssigkeit. Ich hatte den Saft einer halben Zitrone und eine EL Wasser und gab dann soviel Puderzucker hinzu, bis ich eine kleisterartige Konsistenz hatte. Probiert einfach herum. Wenn was übrig bleibt, ist das ja wirklich nicht schlimm.
Für alle, die auf vegan keinen Wert legen, hier noch ein Frischkäsefrosting-Rezept, das ihr dann bitte zwischen die Kuchenhälften und auf dem Kuchen verteilt: 100 g Butter, 200 g Frischkäse 100g Puderzucker, ein TL Vanillezucker, ein Spritzer Zitronensaft, eventuell Zitronenabrieb. Dazu die weiche Butter cremig schlagen, Puderzucker unterrühren und den Frischkäse, mit Vanillezucker und Zitronenzeugs abschmecken, fertig.