Tarte au citron et au thym heißt das ganze wohl. Französisch sprechende Menschen werden es mir verzeihen, wenn das falsch ist, mein Französisch ist irgendwo hängen geblieben zwischen Arthur est un perroquet und la port te tacoma. Bei mir heißt das Zitronentarte mit Thymian, das kann ich wenigstens aussprechen. Ein wundervoll einfaches Gebäck, das trotzdem raffiniert schmeckt. Wenn ihr jemanden beeindrucken mögt und dabei nicht viel Arbeit wollt, ist diese Tarte genau euer Ding. Das Grundrezept habe ich von Mary Berry , allerdings wie immer etwas angepasst. Die Tarte schmeckt wundervoll zitronig-frisch und der Thymian ist nicht zu aufdringlich. Schmeckt irgendwie… wie Frühling.
Zutaten:
- 175 g Mehl
- 100 g Butter
- 30 g Puderzucker
- eine Prise Salz
- ein Eigelb
- ein EL kaltes Wasser
- Fünf Eier
- 200g Creme fraiche
- Fünf Bio-Zitronen
- 150 g Haushaltszucker
- fünf Stängel frischen Thymian
Zubereitung:
Mehl, Puderzucker und Salz in eine Schüssel geben. Kühlschrankkalte Butter in kleine Stückchen schneiden, in die Schüssel geben und mit den Fingerspitzen mit der Mehlmischung verkrümeln. Eigelb und Wasser hinzufügen und nur so lange vermengen, bis sich eine Teigkugel gebildet hat. In Frischhaltefolie einwickeln und für 15 Minuten in den Kühlschrank legen.
Eine Tarteform (oder Springform) gut ausbuttern und den Backofen auf 200°C vorheizen. Die Teigkugel zwischen zwei Backpapieren auf Tarteformgröße (+ Rand) ausrollen, in die Form legen und leicht andrücken. Überhängenden Teig abschneiden. Mit einer Gabel den Boden ein paar Mal einstechen. Eine Lage Backpapier auf den Teigboden drücken und mit Blindbackkugeln (z.B. 1 kg trockene Hülsenfrüchte) beschweren. Im Backofen für ca. 15 Minuten backen, dann das Backpapier mit den Blindbackkugeln entfernen und noch einmal für etwa 10 Minuten weiterbacken. Aus dem Ofen holen und abkühlen lassen. Den Backofen auf 170°C herunterschalten.
Thymianstängel waschen, trockentupfen und die Blättchen abzupfen. Die Schale der Zitronen abreiben, anschließend den Saft auspressen. Die Eier in eine Schüssel geben und mit dem Zucker schaumig aufschlagen. Zitronensaft, Zitronenzesten und Thymianblättchen mit der Creme fraiche verrühren und dann unter den Eierschaum mischen. In eine Kanne geben, das erleichtert das spätere Einschütten. Nun etwa ein Drittel der Masse auf den Tarteboden geben, die Backofentür öffnen und die Tarte auf den Backofenrost stellen. Nun den Rest der Masse dazukippen. Diese Aufteilung verhindert ein verschütten der recht flüssigen Masse auf dem Küchenboden, was sonst definitiv passieren würde. Nun die Tür schließen und für 35 Minuten backen. In der Mitte darf die Tartemasse ruhig noch ein bisschen herumwabbeln, wie bei einem heißen Käsekuchen. Die Tarte im Ofen auskühlen lassen und anschließend im Kühlschrank gut durchziehen lassen. Die Zitronentarte schmeckt gekühlt am besten. Wer mag, kann sie noch mit Zucker bestreuen und/oder karamellisieren.
Erst einmal vielen Dank an die Lilly für das Rezept.
Ich habe mich grade daran probiert – das Endprodukt steht zur Zeit auf der Terrasse und kühlt – und möchte ein paar meiner Erfahrungen hier festhalten.
Noch kurz vorweg, dies war meine erste Tarte und ich bin allgemein was das Backen angeht eher unbedarft, man möge sich beim Lesen also ggf. nicht allzu hart an den Vorderkopf schlagen.
Ich habe aus Mangel an einer Tarteform eine Kuchenspringform verwendet und mich ganz fürchterlich mit der nötigen Höhe des Randes verschätzt; ich hatte letztendlich viel zuviel Masse für meine flachen Teigwanne. Für alle unbedarften Nachbäcker also der Hinweis: gute 2cm Randhöhe dürfen es schon sein!
Außerdem war ich mir beim Herstellen der Füllmasse derer dünnflüssigen Konsistenz sehr unsicher. Zuerst einmal werden die aufgeschlagenen Eier nicht in einer Weise fest, wie man das von Eischnee kennt, wo ja nur das Eiweiß verwendet wird. Ich habe mit einem Mixer auf höchster Stufe einige Minuten in den Eiern (+ Zucker) herumgerührt, bis die gelbliche Creme nicht mehr dickflüssiger zu werden schien. Durch Zugabe der Zitronen-Soße hat sich die Lage dann auch nicht grade verbessert. Dies scheint aber so beabsichtigt zu sein, da die Masse im Ofen sehr schnell fest wurde.
Zuletzt ist die Tarte bei mir nach 35 Minuten im Ofen an der Oberfläche recht dunkel/gold-braun geworden, nicht so frisch hell zitronig wie auf dem Foto. Ich frage mich daher, ob ich die Tarte hätte abdecken sollen.
Vielleicht melde ich mich noch einmal um zu berichten, wie es geschmacklich ausgefallen ist. Soweit hatte ich an dem Rezept bisher nicht soviel Spaß, da ich stellenweise sehr verunsichert war, mir der Rand so missglückt ist und ich insgesamt eine Menge Schweinerei in der Küche angerichtet habe; aber es war durchaus lehrreich.
Ich bin wirklich auf den Geschmack gespannt.
Habe just mit zwei Verkostern zusammen probiert und wir sind alle begeistert. Der Boden ist super, die Zitronenmasse hat etwas von Pudding und schmeckt herrlich frisch und selbst die Optik ist bei meiner leicht verunglückten Version voll in Ordnung, wobei es schwierig ist ein Stück auf einen Teller zu bekommen, ohne dass etwas abbricht.
Also, hat einiges an Sauerei gemacht, ich hab mich geschnitten und mir ein Stück vom kleinen Finger abgehobelt, aber es hat sich gelohnt. 😀
Ich esse jetzt noch ein zweites Stück.
Ah, ein letzter Zusatz:
Ich hätte mir beim Reiben der Zesten und beim Rupfen des Thymians mehr Mühe geben sollen und beim Einfüllen der Masse in die Kuchenform mehr darauf achten, dass die Stücke gleichmäßig verteilt sind. Ich beiße immer mal wieder auf eine Ansammlung von Zitronenschale oder einen ganzen Batzen Thymian; beides eher unangenehm. :/
Aber die Zitronenmasse ist so super lecker! Mjam.
Ich bin auch ein blutiger Anfänger was das Backen betrifft, hatte aber glücklicherweise keine der oben angesprochenen Probleme. Vielen Dank für das Rezept. War wirklich sehr lecker.
PS: Die Rückmeldung was aus meinen Petit Four geworden ist, habe ich dämlicherweise per Mail geschickt. Die ist wahrscheinlich in deinem Spam-Ordner gelandet. Sorry.